Einst als Arabisches Luxusgut, nur denn Adligen und Geistigen, für Prunkgewändern und feine Möbel, vorbehalten.
Angefangen mit denn ersten europäischen Produktionstätten im Mittelalter und später mit moderneren Produktionsmethoden und Materialien, erlaubt es heute die Herstellung zahlreicher und kostengünstigen Variaten von Samt.
Durch einen sehr aufwendigen Produktionsprozess, bei dem zwischen zwei Gewebeschichten ein zweiter Kettfaden zu Schlaufen verwebt wird und im letzten Arbeitsschritt die Schlaufen durchtrennt werden, entstehen zwei Bahnen Samt. Die Flohrhöhe kann gleich oder verschieden hoch sein, darf aber max. 2Millimeter betragen. Sind die Fasern länger spricht man von Plüsch oder Velours.
Durch seinen großen Produktionsaufwand war Samt ein sehr teuerer Stoff, daher wurde nur hochwertiges Ausgangsmaterial, wie Seide oder Kaschmirwolle, verwendet.Später auch gerne Baumwolle. Mit der Industrialisierung wurde der Herstellungsprozess vereinfacht und verbilligt. Heute ist Samt aus Kunstfasern, vor allem Polyester, nicht mehr wegzudenken. Samt aus Viskose z.B. ist eine Preiswerte Alternative zu einem Seidensamt.
Samt fühlt sich allgemein sehr angenehm auf der Haut an. Das macht den weichen Stoff so beliebt für verschiedenste Kleidungsstücke. Auch als Bezugsstoff für Polstermöbel ist Samt ideal geeignet, denn die Oberfläche ist außerdem knitterarm. Samt zeichnet der besondere Flor aus, denn er hat eine sogenannte Strichrichtung. Streicht man über den Stoff, stellt er sich in die eine Richtung auf. Streicht man jedoch in die andere Richtung, bildet er eine glatte Oberfläche.